Spanien ist nach einem 2-1-Sieg gegen England in Berlin zum vierten Mal Europameister und bricht damit den bisherigen Rekord.

Spielbericht: Spaniens Qualität setzt sich durch

Angesichts der Vorhersagen beider Trainer, dass das Spiel durch "kleinste Margen" entschieden würde, war es kaum überraschend, dass die erste Halbzeit ein Katz-und-Maus-Spiel war. Gareth Southgate und Luis de la Fuente verschoben ihre Spieler von Zeit zu Zeit, aber die ersten 45 Minuten waren geprägt von halben Chancen und kurzen Vorstößen.

Nach der Pause änderte sich die Atmosphäre merklich, und nur zwei Minuten später lag Spanien in Führung. Dani Carvajals Pass um die Ecke sollte nicht übersehen werden, aber es war Lamine Yamal, der mit einem dynamischen Lauf und einer Vorlage Nico Williams den ersten, präzisen Treffer ermöglichte.

Das Momentum hatte zum ersten Mal deutlich zu einer Mannschaft gewechselt. Dani Olmo hatte im Strafraum Zeit zum Drehen und Schießen – ein Luxus, den in der ersten Halbzeit niemand hatte – verfehlte aber das Ziel. Ebenso verfehlten Álvaro Morata und Williams bald darauf, aber nicht Yamal Mitte der zweiten Halbzeit – dieses Mal verhinderte nur eine hervorragende Parade von Jordan Pickford, dass es 2-0 stand.

Doch wenn es eine Sache gibt, die dieses englische Team auf dem Weg nach Berlin auszeichnete, dann ist es ihre Widerstandskraft, und nur wenige Minuten später glichen sie aus. Bukayo Saka sorgte für Breite, Jude Bellingham legte sauber ab und Cole Palmer – drei Minuten nach seiner Einwechslung – traf unhaltbar ins untere Eck. Yamal versuchte es ebenfalls acht Minuten vor Schluss, aber Pickford war wieder zur Stelle.

Jedoch konnte der englische Torwart nichts gegen Oyarzabals Treffer vier Minuten vor dem Ende ausrichten, als der Stürmer von Real Sociedad eine Flanke von Marc Cucurella ins Netz stocherte und sein Team – und das ganze Land – in Ekstase versetzte.

Fast hätte England noch einmal zurückgeschlagen, aber Unai Simón parierte Declan Rices Kopfball und Dani Olmo klärte Marc Guéhis Schuss von der Linie. Spanien hatte es zum vierten Mal geschafft; für England geht das Warten weiter.

Vivo Spieler des Spiels: Nico Williams (Spanien)

"Sehr gefährlich im Angriff, viel verteidigt, Cucurella unterstützt, ins Mittelfeld gezogen für Kombinationen mit Olmo. Hat das erste Tor erzielt und war einer der gefährlichsten Spieler auf dem Feld." – UEFA-Technische Beobachter

Stimmen zum Spiel

Luis de la Fuente, Trainer von Spanien: "Ich könnte nicht glücklicher sein – wir sind ein echtes Team, Europameister. Ich bin jeden Tag stolzer auf sie. Danke für die Unterstützung aus ganz Spanien."

Rodri, Spieler des Turniers: "Das ist wahrscheinlich der beste Tag meiner Karriere. Wir sind Europameister, so schwierig das auch ist. Wir sind das erfolgreichste Nationalteam Europas geworden. Wir haben Geschichte geschrieben."

Nico Williams, Spieler des Spiels: "Ich fühle mich euphorisch, sehr glücklich. All unsere Leute verdienen es: unsere Familien, Fans ... Europameister und jetzt gehen wir auf die Weltmeisterschaft. Niemand kann uns schlagen. Ich habe gesagt, wir sind ein großartiges Team."

Gareth Southgate, Trainer von England: "Ich denke, Spanien war das beste Team im Turnier. Wir haben den Ball nicht ganz gut genug gehalten, aber wir waren bis in die letzten zehn Minuten voll dabei. Ich bin wirklich am Boden zerstört für alle."

Harry Kane, Kapitän von England: "Es ist schwer in Worte zu fassen, wie wir uns alle fühlen. Es ist eine verpasste Gelegenheit. Man muss sie ergreifen, wenn sie kommt, und wir haben es wieder nicht geschafft. Es wird lange wehtun."

Wichtige Statistiken

• Spanien ist das erste Team, das die EM viermal gewonnen hat und teilt den Rekord nicht mehr mit Deutschland.
• Spanien ist das erste Team, das alle sieben Spiele bei einem EM-Endturnier gewonnen hat.
• La Rojas 15 Tore bei der EM 2024 sind ein neuer Turnierrekord und übertreffen die 14 Tore von Frankreich im Jahr 1984.
• Gareth Southgate ist erst der dritte Trainer, der zwei EM-Finals erreicht hat, nach den Deutschen Helmut Schön (1972 und 1976) und Berti Vogts (1992 und 1996).
• Mit nur 17 Jahren und einem Tag wurde Lamine Yamal der jüngste Spieler, der jemals in einem EM- oder WM-Finale gespielt hat.
• Williams – 22 Jahre und zwei Tage – wurde der zweitjüngste Spieler, der jemals in einem EM-Finale getroffen hat.
• Zum ersten Mal starteten zwei Teenager in einem EM-Finale: Lamine Yamal (17 Jahre, ein Tag) und Kobbie Mainoo (19 Jahre, 86 Tage).
• England kassierte das erste Tor in allen vier K.o.-Spielen der EM 2024.

Startaufstellungen

Spanien:

Unai Simón; Dani Carvajal, Robin Le Normand (Nacho 83), Aymeric Laporte, Marc Cucurella; Rodri (Martín Zubimendi 46), Fabián Ruiz; Lamine Yamal (Mikel Merino 89), Dani Olmo, Nico Williams; Álvaro Morata (Mikel Oyarzabal 68)

England:

Jordan Pickford; Kyle Walker, John Stones, Marc Guéhi, Luke Shaw; Kobbie Mainoo (Cole Palmer 70), Declan Rice; Bukayo Saka, Phil Foden (Ivan Toney 89), Jude Bellingham; Harry Kane (Ollie Watkins 61)

Schlüsselwörter:

• Spanien Europameister
• Oyarzabal Siegtreffer
• Williams Spieler des Spiels

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